Spiele von Vorwärts abgesetzt
Neue Kontroverse
Dessau/MZ/fha. Der Kreisfußballverband Anhalt (KFV) steckt mitten in einer neuen Kontroverse. Die Spiele der beiden Mannschaften der ASG Vorwärts Dessau wurden durch das Sportgericht abgesetzt. Damit reagierte der KFV auf die Vorkommnisse nach dem Kreisliga - Spitzenspiel der Vorwoche zwischen Grün-Weiß Dessau und Vorwärts I (3:3).
Nach dem Spiel soll ein vermutlich zur zweiten ASG-Mannschaft gehörenderZuschauer den Linienrichter
Bernd Sitte körperlich attackiert haben. Schiedsrichter Tino Stenke soll zudem von mehreren Vorwärts-Fans bedrängt worden sein. „Er sagte mir, dass er Angst hatte“, erklärt KFV-Präsident Detlev Barth, der eigentlich den kompletten Spieltag am kommenden Wochenende absetzen lassen wollte. „Einige müssen mal aufwachen. Diese Gewalt schaukelt sich von Woche zu Woche hoch“, erklärte er. Gebremst wurde Barths Vorstoß vom Landesverband Fußball mit dem Hinweis auf den dicht gedrängten Terminkalender.
In der kommenden Woche, vermutlich am Mittwoch, soll es bereits die Sportgerichtsverhandlung zu diesem Fall geben. Bis dahin sind beide Vorwärts-Mannschaften vom Spielbetrieb suspendiert. „Der ASG wird jetzt nicht der Schwarze Peter zugeschoben, sondern der Verein wird aus der Schusslinie genommen. So interpretiere ich die Entscheidung des Sportgerichtes“, erklärt Barth.
Bärbel Flug, die Präsidentin der ASG Vorwärts, hat sich unterdessen im Internet-Forum für die Vorfälle entschuldigt. „Es ist indiskutabel wie einige Fans der ASG mit ihren Emotionen gegenüber Verantwortlichen der beiden Vereine, dem Schiedsrichtertrio bzw. den gegnerischen Fans umgegangen sind“, heißt es dort. Auslöser der Vorkommnisse waren aus Sicht der Vorwärts-Fans „fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen“. Vorwärts hatte einen 3:0-Vorsprung verspielt.