Dessau/MZ. Das Führungsvakuum beim Fußball-Verbandsligisten Dessau 05 hat offenbar ein Ende gefunden. Der aktuelle Spitzenreiter der fünften Liga stellte am Freitag mit dem Unternehmer Hans-Werner Pohl (Baustoff-Service GmbH) den Kandidaten für das verwaiste Amt des Präsidenten vor.
Insofern die Mitglieder des Traditionsvereins aus dem Dessauer Norden auf der Jahreshauptversammlung Ende Februar dem Kandidaten Pohl ihr Vertrauen aussprechen, könnte der 57-Jährige Nachfolger des im Dezember 2005 zurückgetretenen Detlev Compernaß werden. An klaren Aussagen ließ es Pohl auf der Pressekonferenz des Traditionsvereines nicht fehlen. "Ich trete an, weil Dessau 05 ein Markenzeichen ist, das es wert ist, zu einem Markennamen entwickelt zu werden", verkündete er. Die Rückkehr in die Oberliga hält Pohl "für ein realistisches Ziel. Und zwar zum Ende der aktuellen Saison. Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen. Die Ausgangslage dafür ist gut."
Eine Lösung gefunden hat Pohl auch für das Problem Arbeitsplätze. Bei Dessau 05 sind im Bereich der ersten Mannschaft derzeit mehrere Spieler und Trainer ohne Job. "Das ist kein Problem mehr", stellte Pohl klar.
Mit der Kandidatur von Pohl soll auch eine Umstrukturierung der 05-Führung einhergehen. Geschäftsführer Torsten Ebeling würde das Amt des Vize-Präsidenten übernehmen. Torsten Fenger, bisher seit Sommer 2005 "nur" Hauptsponsor, hat sich nach langem Ringen mit sich selbst entschlossen, auch ein Amt bekleiden zu wollen. Er soll künftig im neuen Präsidium für wirtschaftliche Fragen zuständig sein. "Ich möchte mithelfen, diesen Verein jetzt nach vorn zu bringen", erklärte er. Für den Bereich Sport ist Fußball-Abteilungsleiter Lutz Staat vorgesehen. "Dieses Team verspricht Konstanz und Durchhaltevermögen. Genau das braucht jetzt Dessau 05", zeigte sich Pohl zufrieden mit der Führungs-Mannschaft, von der sich Geschäftsführer Ebeling Stabilität erhofft. Nach dem großen Präsidentenverschleiß bei 05 in den vergangenen Jahren, seit 2003 kamen und gingen nicht weniger als drei, ist das kein überraschender Wunsch.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung